Ein spirituelles Ohr für die Jugend

Ein spirituelles Ohr für die Jugend

14 Juni 2022 Nathaniel Williams 1753 mal gesehen

Dieses Jahr arbeitet Nathaniel Williams eng mit dem Team der Jugendsektion zusammen. Er bereitet sich darauf vor, ab 2023 die Leitung der Sektion zu übernehmen. Laura Scappaticci fragte ihn nach seinen Vorhaben, was er sich für die Jugend erhoffe und wie er die anthroposophische Arbeit sehe.


Worin siehst du erste Aufgaben, wenn du jetzt die Leitung der Jugendsektion übernimmst?

Ich habe ein starkes Interesse daran, was die Jugend spirituell aus sich herausholt. Im Gegensatz zu jeder anderen Sektion konzentriert sich die Jugendsektion tatsächlich auf eine biografische Zeit des Lebens. Diese Lebenszeit ist ihr Inhalt. Eine der Hauptaufgaben für mich ist es, ein spirituelles Ohr für das Netzwerk von Impulsen, Dynamiken, Interessen, Leidenschaften und Herausforderungen zu entwickeln, welche in der Jugend zum Leben erwachen und leben. Ich sehe auch aus meiner Arbeit mit jungen Menschen in New York, dass es einige große Herausforderungen mit ökologischen und kulturellen Veränderungen gibt, in Bezug auf spirituelle Fragen und spirituelles Streben. Eine Herausforderung ist natürlich auch unsere technologische und digitale Revolution und was das für den Menschen bedeutet. Es gibt auch Fragen nach Gerechtigkeit und den Versuch, uns einen Planeten Erde in 50 Jahren vorzustellen, über den wir glücklich sein können. Wenn man auf die Zeit vor 50 oder 80 Jahren zurückblickt, war das ganz anders. Es ist wirklich aufregend und herausfordernd, das alles heute als Ausgangspunkt zu haben.

Was sind die spannendsten und lebendigsten Aspekte deiner aktuellen Arbeit und wie wirkt sich das auf die Jugendsektion aus?

In den letzten 14 Jahren hatte ich das große Glück, mit jungen Menschen, der Anthroposophie und der Kunst zu arbeiten. Ich sehe es als einen solchen Segen im Leben, wenn deine Arbeit mit dem in Einklang ist, was du für wichtig hältst, wenn du die Freiheit hast, zu versuchen, deine Ideale und dein tägliches Leben miteinander zu verbinden. Die Herausforderung besteht darin, die besten Ideen und Initiativen zu entdecken, die zwischen dir, anderen Menschen und der größeren Gemeinschaft entstehen, und zu versuchen, sie frei zu leben, ohne nach äußeren Strukturen zu suchen, die dir eine Richtung geben. Das ist etwas an meiner Arbeit in New York, das ich zutiefst schätze. Darüber hinaus die Großzügigkeit, Solidarität und Unterstützung von Tausenden von Menschen zu erleben, die auch versuchen, diese Bereiche zu fördern. Am Goetheanum ist es ein größerer Maßstab. Also freue ich mich darauf, darin zu leben.

Dieser Text ist ein Auszug aus einem Artikel, der in der Wochenschrift ‹Das Goetheanum› veröffentlicht wurde. Sie können den vollständigen Artikel auf der Website der Wochenschrift lesen.