Architekturtagung am Goetheanum
Form, Identität und Entwicklung
Die Bedeutung der Gestaltung in der Architektur
von 10. bis 12. Oktober 2025
Wir leben in einer Zeit ungeahnter technischer und gestalterischer Möglichkeiten. Gleichzeitig waren architektonische Entwurfsprozesse noch nie derartig kompliziert und aufgrund der unterschiedlichsten Anforderungen so stark eingeengt wie heute. Der Einsatz von CAD und parametrischer Modellierungssoftware, durch die Computer selbst gestalterische Lösungen für komplexe Aufgaben generieren können, scheint eine verlockende Perspektive zu sein. Was bedeutet das aber für die Gestaltung unserer Lebenswelt und für unser Verhältnis zu dieser?
Die ganze Architekturgeschichte hindurch war Gestaltung Ausdruck der Kultur und des Weltbildes der Menschen. Sie vermittelte Werte und bildete eine wichtige Grundlage für die gesellschaftliche und individuelle Identifikation. Laut Rudolf Steiner sind Formen Ausdruck von Gedanken und regen ihrerseits Gedanken, Werte und Verhaltensweisen an. Darüber hinaus verbinden sie uns, abhängig von ihrer spezifischen Art, mit der einen oder anderen Art von geistigen Wesenheiten.
Können wir einen Sinn für die Bedeutung und Wirkung von Formen entwickeln? Wie verändert die Arbeit am Computer Gestaltungsprozesse sowie unser Verhältnis zum eigenen Leib als Grundlage unseres Welt- und Selbstempfindens? Welche Bedeutung hat die menschliche Kreativität noch als Schöpferin von Gestaltung neben künstlicher Intelligenz und wie können wir KI nutzen, um neue, bedeutungsvolle Formen in der Architektur zu schaffen?
Diese Themen wollen wir mittels interdisziplinärer Beiträge aus Kulturgeschichte, Menschenkunde und Medienpsychologie erforschen und durch Wahrnehmungsund künstlerische Übungen vertiefen.
Die Tagung wird zweisprachig, auf Deutsch und Englisch gehalten. Alle deutschsprachigen Vorträge werden simultan ins Englische übersetzt. Die Arbeitsgruppen werden wie angegeben auf Deutsch und/oder Englisch sein.
Für die Sektion für Bildende Künste
Yaike Dunselman, Markus Fischer, Pieter van der Re