«Das Goetheanum ist ein geistiges Ereignis»

«Das Goetheanum ist ein geistiges Ereignis»

11 April 2023 Nathaniel Williams 1798 mal gesehen

In Alabama geboren, studierte Nathaniel Williams Malerei und Marionettentheater in der Schweiz und Politische Theorie in Albany. Er gründete eine Kunstschule im Bundesstaat New York und ist nun als neues Mitglied der Goetheanum-Leitung in den Jurahügeln angekommen.


Philipp Tok Deine Entscheidung, als Sektionsleiter ans Goetheanum zu kommen, liegt bereits ein Jahr zurück. Du hattest also reichlich Zeit, Intentionen, Ideen und Bilder für diese Aufgabe zu entwickeln. Wie erlebst du es jetzt, hier zu sein?

Nathaniel Williams
Mein Leben in New York war bis zuletzt so voll von Aufgaben, dass ich keine Zeit hatte, mir vorzustellen, wie es hier sein wird. Ich wurde unter anderem zum zweiten Mal Vater, und noch im Dezember kreierte ich in New York eine Performance mit selbstgebauten, analogen Lichtprojektionsinstrumenten, zu der ein Freund die Musik komponierte.

Das wirft ein Licht auf meine Entscheidung, der Goetheanum-Leitung beizutreten: Ich hatte keine Vorstellung davon, wie der Job aussehen würde, was die Aufgabe konkret sein würde. Es war ein unmittelbares Ja, ein Ereignis in meinem Willen. Ich habe so etwas noch nicht erlebt. Dieser Entschluss lebt im Zusammenhang mit meiner Erfahrung der spirituellen Bewegung der Anthroposophie und dem Wunsch, ihr zu dienen. Es ist eine Freude und auch eine Klarheit.

Die Schweiz ist schön, kulturell und politisch interessant. Aber meine Beine sind lang und ich fühle mich immer ein bisschen eingeengt, wenn ich sie hier herumschwinge. Es war weniger eine Verlockung, hier zu leben, sondern eben dieses Ja, die innere Entschlossenheit, die ich einfach anerkennen musste. Seit ich hier bin, treffe ich jede Menge junge Leute und höre ihnen zu. Seit der ersten Woche lebe ich in einer Flut von Ideen und Impulsen durch die Begegnungen mit den Menschen hier.

Dieser Text ist ein Auszug aus einem Artikel, der in der Wochenschrift ‹Das Goetheanum› veröffentlicht wurde. Sie können den vollständigen Artikel auf der Webseite der Wochenschrift lesen.

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Titelbild Nathaniel Williams Foto: Xue Li