Mehr als Nüsse: die Farmgemeinschaft ‹Limbua Group›

Mehr als Nüsse: die Farmgemeinschaft ‹Limbua Group›

27 August 2020 Sebastian Jüngel 1714 mal gesehen

Aus einem Pionier für das Bilden einer Farmgemeinschaft von Kleinbauern wurde die Macadamia-Gruppe ‹Limbua›. In der Videoreihe ‹Living Farms› arbeiten Lin Bautze (Projektleiterin) und Philipp Wilson (Kamera) von der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum den biodynamischen Bezug heraus.


Eine Nuss ist nicht einfach eine Nuss. In der Farmgemeinschaft ‹Limbua› steht die Macademia-Frucht für ökologischen und sozialen Wandel. Die Kleinbäuerinnen und -bauern werden so entlohnt, dass sie ihren Lebensstandard anheben und aus eigenen Mitteln für das Schulgeld aufkommen können. Voraussetzung ist, dass sie biologisch – seit 2018 teilweise auch biodynamisch – anbauen.

Der rund elfminütige Film ‹Limbua Group in der Mount Kenia Region› zeigt, wie die landwirtschaftliche Praxis die sozialen Verhältnisse vor Ort verbesserte. Denn zur biologischen Ausrichtung der ‹Limbua›-Höfe gehört nicht nur die Ermutigung, mehr Bäume zu pflanzen und Umweltschutz zu leben, sondern auch beispielsweise arbeitslose Familienmitglieder einzubeziehen. Durch das Ansiedeln der Verarbeitungszentren in den Dörfern werden die Früchte frisch verarbeitet, und der Wertschöpfungsgewinn verbleibt vor Ort. Hatten zuvor Schülerinnen und Schüler aus Deutschland privat Nüsse verkauft, werden die Früchte und ihr Öl inzwischen auch an Firmen ausgeliefert, unter anderem an Wala und Dr.Hauschka. Diese Dimension ist durch den Zusammenschluss von bisher rund 5000 Kleinbetrieben (durchschnittliche Größe: ein Hektar) möglich; weit mehr als 2000 Anwärterinnen und Anwärter stehen auf der Warteliste.

Teilnehmenden Höfen werden Sämlinge und biodynamische Präparate zur Verfügung gestellt – mit dem Ziel, dass die Bäuerinnen und Bauern früher oder später selbst alle Elemente der biodynamischen Anbaumethode beherrschen. Der Weg dorthin umfasst Weiterbildungen, Überprüfungen der Kompetenzen auf dem Hof und eine Zertifizierung durch internationale Gremien. Darüber hinaus führe Biodynamik dorthin zurück, «wo wir herkommen», sagt Peter Mucau Wangara, Mitgründer von ‹Limbua›. Das ermögliche, dass das Land regeneriert und der Landwirt eine spirituelle Verbindung zu seinem Hof aufbauen kann.


Bild: ‹Living Farms›: Limbua, Kenia; Foto: Philip Wilson