Rudolf Steiners Leben und Arbeiten im Bild

Rudolf Steiners Leben und Arbeiten im Bild

28 August 2021 Wolfgang Held 3251 mal gesehen

Ein großer Bildband über Rudolf Steiner! Er fehlte angesichts der so vielen überlieferten Worte. Nana Badenberg, David Marc Hoffmann, Albert Vinzens und Stephan Widmer bringen jetzt Anfang September aus der Fülle des Archivfundus ein Bildopus über Rudolf Steiners Arbeiten und Leben heraus. Wolfgang Held, Chefredakteur von ‹Das Goetheanum› sprach für die Ausgabe Nr. 35 mit dem Autorenteam.


Wie kam es zu dem Projekt?

Stephan Widmer Zum 150. Geburtstag von Rudolf Steiner 2011 hatten wir bereits vor, einen solchen Bildband zu erarbeiten. Das ist damals nicht zustande gekommen, weil so viel anderes im Jubiläumsjahr zu tun war. Der Wunsch, einen Bildband zu machen, lebt schon sehr lange unter uns. Dann haben der Rudolf-Steiner-Verlag und das Rudolf-Steiner-Archiv die Initiative wieder aufgenommen.

David Marc Hoffmann Wir konnten auf die Vorarbeiten von Stephan Widmer und Walter Kugler zurückgreifen bzw. daran anknüpfen. Wir sahen schnell, dass wir das Projekt ‹Bildband› ganz neu greifen müssen. Aber wir mussten nicht bei null starten.

... um aus dem Archivmaterial alles zusammenzutragen?

Hoffmann Wir haben 1,3 Kilometer Regale voll mit Archivalien zur Biografie von Rudolf Steiner, so viel Material! Persönliche Visitenkarten, Briefe von und an Steiner, Einladungen, Vortragsprogramme und Teilnehmerlisten, Diplome für die Theosophische Gesellschaft, Gästebücher, Plakate, Ansichtskarten ... Daraus wollten wir einen Bildband machen und das Leben Steiners anhand des anschaulichen Materials ‹nachbuchstabieren›.

Nana Badenberg Wir wollen an diesem Material das damalige Leben zeigen, daran anschließen und ausgehend von Dokumenten erzählen, was war, so dass man wirklich in die historische Situation eintauchen kann. Das bedeutet, dass wir nicht zurückblicken, nicht in retrospektiver Haltung sind, sondern die Dokumente selbst es sind, die zu erzählen beginnen.

Hoffmann Ein Beispiel ist das Johannesbau-Projekt in München. Da war uns wichtig, dass man bei den ersten Münchner Bauideen nicht gleich den Bogen bis zum Goetheanum spannt aus dem Wissen der später Geborenen, sondern nur den Plan mit seinem in die Zukunft hinaus offenen Ende sieht. Wir dürfen nicht vergessen, dass ja längst nicht alles, was als Initiative von Rudolf Steiner angelegt war, auch zustande gekommen ist. Aber gestartet sind die Beteiligten immer mit einer großen Kraft und einem Enthusiasmus. Das wollten wir wiedergeben, den unmittelbaren Eindruck des damaligen Dokuments!

Dieser Text ist ein Auszug aus einem Artikel, der in der Wochenschrift ‹Das Goetheanum› veröffentlicht wurde. Sie können den vollständigen Artikel auf der Website der Wochenschrift lesen.


Das Goetheanum · Ausgabe 35 · 27. August 2021

Titelbild: Lehrerkurs, Oxford, August 1922, Rudolf-Steiner-Archiv, Dornach