Novembertagung der Sektion für Bildende Künste
Das Schöpferische im künstlerischen Prozess
von 22. bis 24. November 2024
Etwas zu wagen, heißt den Halt verlieren für eine Zeit.
Nicht zu wagen, heißt sich selbst verlieren.
Søren Kierkegaard
Mit der Digitalisierung, die unser gesamtes Leben durchzieht und bestimmt, ist zunehmend auch die Behauptung verbunden, dass KI Kunst machen könne. Damit wird das genuin Schöpferische des Menschen in Frage gestellt. Als Künstler und Zeitgenossen sind wir heute dazu aufgerufen, uns tiefer mit dem Schöpferischen des Menschen zu befassen, seine Eigenart zu erkennen und die Einzigartigkeit menschlicher Schöpfungen gegenüber derjenigen von Maschinen zu unterscheiden und gegebenenfalls zu verteidigen. Den schöpferischen Prozess in seiner Bedeutung für den Künstler und als menschlichen Schatz zu erkennen, ist eine wesentliche Zukunftsaufgabe der Kunst für die Gesellschaft.
Wie gelingt es uns, die verborgenen Kräfte der Kunst, die vom Menschen für den Menschen geschaffen ist, zu erkennen und so darzustellen, dass sie als Heil- und Friedenskraft wirken? Und kann Kunst als Kraft der Mitte in jeglicher Hinsicht, ermöglichen, den schwebenden Zustand zwischen Gegensätzen auszuhalten, sie überwinden zu helfen, damit etwas Neues sichtbar wird? Der künstlerische Prozess kann ein einsamer Prozess sein. Im Gespräch darüber können wir ein Gefäss bilden, in dem die eigenen Erfahrungen sich mit denen der anderen mischen und so Bewusstsein und Erkenntnis ermöglichen. Wagen wir es, den Raum des Nichts gemeinsam zu erkunden und geistesgegenwärtig Neues zu schöpfen, in einer Zeit der Krise und der dramatischen Zuspitzungen auf allen Ebenen des Lebens. Sie als Kunstschaffende sind herzlich dazu eingeladen.
Die Arbeitsgruppen während der Tagung sind als interdisziplinäre Möglichkeiten gedacht. Wir wünschen uns durch Sie eine rege Beteiligung und ein Einbringen Ihrer Kompetenzen in den durch die AGs angebotenen Fragestellungen und natürlich auch zum Tagungsthema.
Wir freuen uns auf diese schöpferische Zusammenarbeit und sind sehr gespannt, was sie uns allen bringen wird.
Für die Sektion für Bildende Künste
Yaike Dunselman, Christiane Haid (Leitung), Luci Gmünder, Ulrikke Stokholm, Pieter van der Ree und Angèle Ruchti