«Landwirtschaft gelingt nur gemeinsam»
Die Landwirtschaft steht durch Klimawandel, Monokulturen und Bodenerosion unter Druck. Kriege verwüsten Felder und ihre Waffen vergiften die Erde. So geht fruchtbarer Boden verloren und Wüstenregionen breiten sich aus. Gleichzeitig kämpfen viele Betriebe ums Überleben. Die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum regt mit ihrer Arbeitsorientierung für 2025 bis 2027 eine zukunftsfähige Landwirtschaft an.
Landwirtschaft ist schützenswert. Denn sie liefert nicht nur Nahrungsmittel, sie ist auch ökologisch, wirtschaftlich und sozial wirksam. Vor diesem Hintergrund hat die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum analysiert, was heute nötig ist. «Eine zukunftsfähige Landwirtschaft basiert auf einer tieferen Beziehung zwischen Mensch und Erde», betont Ueli Hurter, Co-Leiter der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum.
«Landwirtschaft ist gelebte Beziehung», bekräftigt Jasmin Peschke, Leiterin des Fachbereichs Ernährung in der Sektion für Landwirtschaft. Sie meint damit den Umgang mit Boden, Pflanzen und Tieren, die in komplexen Wirkenszusammenhängen untereinander und zwischen Erde, Mensch und Kosmos stehen. Außerdem begegnen Menschen im Sinne einer zukunftsfähigen Landwirtschaft einander respektvoll: gegenüber Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden sowie Partnerinnen und Partnern. Und dies in der gesamten Wertschöpfungskette: von der Saatgutforschung über Verarbeitung und Handel bis zum Dialog mit den Konsumentinnen und Konsumenten. «Wenn man voneinander weiß, lassen sich Herausforderungen wie Klima und wirtschaftliche Probleme leichter angehen, etwa durch Kooperationen, regionale Ernährungssysteme und globale Projekte – so entsteht Resilienz», ist Anna Storchenegger, Verantwortliche für Kommunikation der Sektion für Landwirtschaft, überzeugt.
Die biodynamische Landwirtschaft will einen Beitrag leisten, die natürlichen Grundlagen zu regenerieren, und anregen, das Agrarsystem zu transformieren. «Wer die Erde als lebendigen Organismus begreift, wird anders mit ihr umgehen», sagt Eduardo Rincón, ebenfalls Co-Leiter der Sektion für Landwirtschaft. «Mit unseren Vorschlägen möchten wir Räume eröffnen, in denen neue Formen des Zusammenarbeitens und des Umgangs mit der Erde entstehen – lokal wie global», ergänzt er. «Denn eine zukunftsfähige Landwirtschaft gelingt nur gemeinsam.»

Tagung You never farm alone. Lebendige Gemeinschaften für die Zukunft, 4. bis 7. Februar 2026, Goetheanum
Arbeitsorientierung der Sektion für Landwirtschaft
Bild Beziehung Mensch und Tier im Goetheanum Gartenpark (Foto: Xue Li)