Das Klima braucht unseren Wandel

Das Klima braucht unseren Wandel

08 November 2020 Ruth Richter 2490 mal gesehen

Die Klimakrise lösen wir nur mit einem Paket aus naturwissenschaftlichem, ökonomischem, gesellschaftlichem und spirituellem Engagement – so die Herbsttagung der Naturwissenschaftlichen Sektion. Sie fand vom 1. bis 4. Oktober 2020 mit 50 Teilnehmenden am Goetheanum statt.


Es entstand eine Aufbruchstimmung, auch weil sich den Teilnehmenden eine Gelegenheit bot, ihre Ansichten, Sorgen und Initiativen auszudrücken. So passte der Beitrag der Klimaaktivistin Pauline Lutz, die wegen eines Coronafalls im Freundeskreis lediglich per Videobotschaft zugeschaltet war, zur Stimmung der Konferenz: «Ich mag es nicht, Leute zu beruhigen, sodass sie glauben, es könne weitergehen wie bisher. Aber meine Hoffnung ist zu groß, als dass ich sie nicht mit euch teilen möchte.» Im Gegensatz zum raschen Handeln in der Coronapandemie, das in kurzer Zeit einschneidende positive Maßnahmen für das Klima mit sich gebracht hat, kommt die Umsetzung der beschlossenen Klimaziele nur schleppend voran. Pauline monierte die Furcht, die eigenen Wohlfühlzonen zu verlassen, weshalb nur getan werde, was aus heutiger Sicht ökonomisch machbar erscheint. Mit einem Gedicht von Rose Ausländer legte sie den Zuhörenden ans Herz: «Wirf deine Angst in die Luft».

In dieser berührenden Botschaft war auch von einer Utopie die Rede. Würde sie die Beziehung des Menschen zur Erde verwandeln – vom Bild der Erde als begrenzte materielle Ressource, die ausgeschöpft und zu Geld gemacht werden kann, zum Bild der Erde als lebendiges, atmendes Wesen, mit dem die Menschheit in einem Netz dynamischer Wechselbeziehungen steht? Ziel der Tagung war, dieses Bild gemeinsam zu entwerfen. Lebendig und wandelbar wie das Bild selbst waren auch die Blickrichtungen: Von der naturwissenschaftlichen Beschreibung der Erde als Organismus wandte der Blick sich zu den Handlungsoptionen, die in Pädagogik, Landwirtschaft und Wirtschaft schon ergriffen werden, von der menschheitlichen Situation zu den psychologischen und spirituellen Verwandlungsmöglichkeiten des Individuums.

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Dieser Text ist ein Auszug aus einem Artikel, der in der Wochenschrift ‹Das Goetheanum› veröffentlicht wurde. Sie können den vollständigen Artikel auf der Website der Wochenschrift lesen.

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Das Goetheanum · Ausgabe 45 · 6 November 2020