Kolloquien zur Konstitutionsfrage

Kolloquien zur Konstitutionsfrage

29 August 2019 Justus Wittich 5930 mal gesehen

Gerald Häfner, Justus Wittich und Michael Schmock haben – wie auf der General­versammlung 2019 der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft angekündigt – einen offenen Prozess zum Aufarbeiten und Klären der Dokumente und Ereignisse rund um die Gründung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft gestartet.


Im Hinblick auf das Ereignis ‹100 Jahre Gründung der Allgemeinen Anthropo­sophischen Gesellschaft› 2023/24 stellt sich die Frage, wie ein Zukunftsimpuls für diese Gesellschaft aussehen könnte. Ergänzend zu Perspektiven für einen weiteren Zeitraum scheint uns auch wichtig, auf die gewordene Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft zu schauen, um etwaige, aus der Geschichte resultierende Hindernisse bewusst anzugehen und – wo eben möglich – aufzuarbeiten. Das geschah entscheidend schon mit der Rehabilitationsinitiative für Ita Wegman und Elisabeth Vreede auf der Generalversammlung 2018.

Offen und klärend

Darüber hinaus sehen wir noch die ‹Baustelle›, die sich rund um die Konstitutions­debatte immer wieder entzündet hat. Trotz ausführlicher Recherchen und viel Auf­klärungsarbeit sind die ‹Tatsachen› um die Eintragung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft in das Handels­register und das Entstehen der ‹realexistieren­den› Gesellschaft nicht ‹offiziell› mit der Mitgliedschaft zusammen aufgearbeitet und öffentlich dargestellt worden. Im Sinne einer zukünftigen, kräftigen Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft sehen wir hier die Notwendigkeit, auch mit den geschichtlichen Grundlagen offen und klärend umzugehen.

Da es sich bei diesem Thema um eine spezielle Fachfrage handelt, stellen wir uns vor, dass zu zwei Kolloquien in den Jahren 2019 und 2020 fachinteressierte Mitglieder persönlich und öffentlich eingeladen werden, die in der Regel schon länger an dem Thema gearbeitet haben. Etwa 10 bis 15 Menschen, die wir auf diesem Felde kennengelernt haben, werden persönlich an­geschrieben werden. Darüber hinaus wird das Vor­haben auch in den Mitgliederorganen – ins­besondere in ‹Anthroposophie weltweit› – publiziert werden, sodass Menschen, die wir nicht ‹auf dem Schirm haben›, sich zur Teilnahme anmelden können. Wir gehen von einem Kreis von letztendlich etwa 20 bis 25 Kolloquiums-Teilnehmenden aus.

Die Arbeit wird aufgrund der Dokumentenlage zunächst in deutscher Sprache erfolgen. Die Ergebnisse und die relevanten Unterlagen (Dokumente) werden zusammengetragen und der interessierten Mitgliedschaft zugänglich gemacht werden.

Ergebnisse zur Generalversammlung 2020

Das Projekt wird im Herbst 2019 starten, und die Ergebnisse werden in der Generalversammlung 2020 dargestellt. Wir planen in diesem Zeitraum zwei öffentliche Kollo­quien:

– am 7. Dezember 2019, 11.30 bis 17.30 Uhr, im Rudolf-Steiner-Haus in Stuttgart (DE): Klärung des Themas, chronologische Darstellung der Dokumente

– 22. Februar 2020, 11.30 bis 17.30 Uhr, am Goetheanum: weitere chronologische Darstellung der Dokumente und Zu­sammenfassung der Ergebnisse

Interessierte Mitglieder, die sich an den Kolloquien beteiligen wollen, wenden sich bitte an

– Michael Schmock, michaelschmock@gmail.com, oder

– Justus Wittich, vorstandssekretariat@goetheanum.ch

Sie erhalten dann bis Ende September 2019 eine Einladung zu den Kolloquien und die für die Arbeit erforderlichen Vorkenntnisse.

Für die Arbeit verantwortlich zeichnen Gerald Häfner, Michael Schmock und Justus Wittich. Gerald Häfner ist Leiter der Sektion für Sozialwissenschaften am Goetheanum, Michael Schmock Mitglied im Vorstand und Generalsekretär der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland, Justus Wittich ist im Vorstand am Goetheanum. Den Steuerungsprozess koordiniert Michael Schmock.