Soziale Dreigliederung
Ein Friedensimpuls für die heutige Welt
von 15. bis 17. November 2024
Der dreifache Friedensimpuls der sozialen Dreigliederung
Können die drei Gebiete des sozialen Lebens – Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben – sich jeweils aus ihren eigenen Kräften entfalten, so hat jedes dieser Gebiete für sich die Tendenz, Grenzen zu überwinden und die Menschheit weltweit zum Frieden zu führen.
Der Friedensimpuls des freien Geisteslebens
Es ist das Resultat reiner Beobachtung, dass es heute eine grosse Anzahl von geistigen Schöpfungen in der Wissenschaft und der Kultur gibt, die durch das weltweite, rein menschliche Interesse an ihnen den Charakter eines Menschheitsgutes haben. Ebenfalls gibt es in der Wissenschaft und in der Kunst heute unzählige Beispiele, wie das Interesse an der Entwicklung geistiger Güter Menschen ganz unterschiedlicher ethnischer, geographischer und kultureller Herkunft in eine friedensstiftende Zusammenarbeit zu bringen vermag. Unendlich könnte diese menschheitsverbindende geistige Zusammenarbeit gesteigert werden, wenn sie nicht durch wirtschaftliche und staatliche Interessen gestört oder verhindert würde, sondern sich auf dem selbständigen Boden eines freien Geisteslebens entwickeln könnte.
Der Friedensimpuls des assoziativen Wirtschaftslebens
Die Wirtschaft, ganz auf sich selbst gestellt, hängt von dem Austausch von Leistung und Gegenleistung ab. Rein wirtschaftlich betrachtet, ist heute die ganze Menschheit eine einzige Wirtschaftsgemeinschaft. Die Produktion ist heute weltweit vollständig miteinander verflochten, so dass die Menschen objektiv betrachtet weltweit füreinander arbeiten. Die zwischenmenschlichen Beziehungen, die dadurch weltweit täglich entstehen, können die Grundlage für eine weltweit gelebte und erlebte Freundschaft geben, wenn die Beziehungen nicht einem darwinistischen Marktgeschehen überlassen, sondern im Sinne einer assoziativen Wirtschaft auf einen eigenen Boden gestellt und vermenschlicht werden.
Der Friedensimpuls des demokratischen Rechtslebens
Die Kernaufgabe des Rechtslebens ist der Schutz der Menschenwürde. Was heute immer mehr Menschen erkennen, ist, dass es keinen Wert hat, die Menschenwürde abstrakt zu definieren. Sie kann nur geschützt werden, wenn sie von einer genügend grossen Anzahl von Menschen erlebt wird und diese aufgrund ihres Erlebens für den Schutz der Menschenwürde im konkreten Leben und im politischen Prozess einstehen. Das demokratische Rechtsleben, welches als seine Aufgabe den Schutz der Menschenwürde hat, die jedem Menschen, unabhängig von seiner Herkunft, seiner wirtschaftlichen Stellung und geistigen Ausrichtung zukommt, ist durch eben diese Eigenschaft ihrem Wesen nach ebenfalls ein menschheitsverbindender Impuls.