Beiträge von Erwachsenen mit Assistenzbedarf für ihr soziales Umfeld

Beiträge von Erwachsenen mit Assistenzbedarf für ihr soziales Umfeld

18 Februar 2025 Stefanie Schälin 706 mal gesehen

Menschen mit Assistenzbedarf erleben bis heute Diskriminierung und Ausgrenzung. Dabei ist für das gesellschaftliche Zusammenleben relevant, ihre Beiträge für das soziale Umfeld zu kennen, anzuerkennen und sichtbar zu machen.


Die empirische Erfahrung zeigt: Menschen mit Assistenzbedarf eröffnen neue Perspektiven und Impulse für das Bewältigen von gesellschaftlichen Herausforderungen des Zusammenlebens. Die beim Forschungsprojekt aufgeworfenen Fragen werden aus Perspektive und Selbstwahrnehmung von Menschen mit Assistenzbedarf sowie aus Aussagen des professionellen Begleitumfeldes von anthroposophischen Institutionen geklärt.

Zusätzlich stellt sich die Frage, in welchem Zusammenhang dieser Prozess mit dem beruflichen Selbstverständnis und Menschenbild der anthroposophisch begründeten Heil- und Sozialpädagogik steht. Die anthroposophisch orientierten Ansätze gründen ja auf dem Selbstverständnis einer Begegnung auf Augenhöhe, der dialogischen Beziehungsgestaltung, des gegenseitigen Entwicklungsimpulses sowie des Sichtbarmachens der Beiträge von Menschen mit Assistenzbedarf.

Fehlvorstellungen begegnen

In Form einer Studie soll ein Beitrag geleistet werden, die gleichberechtigte Anerkennung von Menschen mit Assistenzbedarf zu erhöhen und damit Vorurteilen, Fehlvorstellungen sowie damit einhergehenden Benachteiligungen entgegenzuwirken. Zugleich stellt die Studie eine Bestandsaufnahme des beruflichen Selbstverständnisses und der Praxis des professionellen Begleitumfeldes in anthroposophischen Zusammenhängen dar.

Zur Studie gehören teilstrukturierte und leitfadengestützte Interviews mit den Mitgliedern des Selbstvertreter/innen-Beirats für Menschen mit Assistenzbedarf von Anthrosocial, dem Verband für anthroposophische Heilpädagogik, Sozialpädagogik und Sozialpsychiatrie Schweiz. Um die Gesichtspunkte des begleitenden Umfeldes zu ermitteln, werden Mitarbeitende von anthroposophisch orientierten Institutionen interviewt.

Das Forschungsprojekt wird von Stefanie Schälin, Kulturwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sektion für Heilpädagogik und inklusive soziale Entwicklung am Goetheanum, in Kooperation mit Anthrosocial und dem Kompetenzzentrum Lebensqualität und Behinderung der Hochschule Luzern (CH) durchgeführt. Eine wissenschaftliche Begleitgruppe unterstützt das Projekt; ihr gehören an: Jan Göschel (Sektionsleitung), Stefania Calabrese (Professorin an der Hochschule Luzern) und Clemens Wild (Künstler). Das Projekt läuft bis 2026.


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