Die Freie Hochschule der Sektionen
Einhundert Jahre nach der Gründung der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft steht ein weiterer Schritt ihrer Verwirklichung an.
Unser aller Leben ist von Polarisierung, Desorientierung, Sinnverlust, sozialen Zerwürfnissen bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt – das erfordert einen neuen Ansatz geistiger Vertiefung, um zivilisatorisch wirksam werden zu können. Bis heute sind zwölf Sektionen eingerichtet worden, die weltweit die Arbeit in den einzelnen Lebensgebieten, was Forschung, Fortbildung und den gegenseitigen Austausch angeht, begleiten und impulsieren. Zu Pfingsten 2025 möchten wir das 100. Todesjahr Rudolf Steiners zum Anlass nehmen, seine Inspirationen für die einzelnen Sektions- und Lebensgebiete vor dem Hintergrund der Zeitlage zu vergegenwärtigen. Wie können wir die Sektionsarbeit in der Freien Hochschule im Sinne einer Schule des Zeitgeistes Michael gestalten? Wie machen wir unter den schwierigen Zeitbedingungen die neuen geistigen Impulse fruchtbar – und wie wird die Substanz der Anthroposophie durch das in der jeweiligen Praxis Erarbeitete verwandelt? – Können wir sektionsspezifische und individuelle Arbeitsformen in einer Erkenntnisgemeinschaft so verbinden, dass eine höhere Wirklichkeit erkennbar wird? Hier kann uns die Pfingstgemeinschaft der Jünger als ein Idealbild inspirieren. Trotz ihrer unterschiedlichen Sprachen konnten sie sich in der zu leistenden Aufgabe gegenseitig verstehen. In der Pfingsttagung 100 Jahre nach dem Tod Rudolf Steiners suchen wir aus diesem Geist heraus nach einer Zukunftsperspektive für die Hochschule der Sektionen
Drei Fragen sind Grundlage für ein Gespräch: 1. Was sind die zentralen Inspirationen Rudolf Steiners für das jeweilige Sektionsfeld? 2. Was bringt die einzelne Sektion als Beitrag in die Erkenntnisarbeit der Hochschule ein? 3. Was leisten die einzelnen Sektionen für eine Zivilisation der Zukunft?
Vesna Forštnerič Lesjak und Matthias Rang eröffnen mit der Frage nach dem Lebendigen im Zeitalter von Gentechnik, die Verantwortlichen für Pädagogik und Heilpädagogik bzw. Inklusion untersuchen die Einheit von Leben und Lernen. Kometen als Repräsentanten des Neuen sind Thema sowie der anthroposophische Sozialimpuls. Die Frage nach dem Erzengel Michael als pfingstlicher Geist steht künstlerisch und anthroposophisch in der Mitte und könnte die Flamme werden, die im Pfingstbild über Gemeinschaften kommt.
Diese Nachricht erschien auch in der Wochenschrift ‹Das Goetheanum›.
Web Pfingstagung
Bild Christiane Haid