Was macht eigentlich das Goetheanum-Eurythmie-Ensemble?

Was macht eigentlich das Goetheanum-Eurythmie-Ensemble?

24 September 2025 Tanja Masukowitz 131 mal gesehen

Vor sieben Jahren hat das aktuelle Eurythmie-Ensemble am Goetheanum seine Arbeit aufgenommen. Damals waren es zwölf Menschen, heute sind es neun. Der Einsatz bleibt umfassend, inspirierend und herausfordernd.


Seit September 2018 hat sich natürlicherweise die eine oder andere Personalie geändert: Menschen haben das Ensemble verlassen, und andere sind dazugekommen; aber noch immer praktizieren wir das Prinzip der Teamleitung. Heute sind wir neun Menschen, drei davon in der Leitung: Marianne Dill, Ioana Fărcăşanu, Stefan Hasler, Tanja Masukowitz (Leitung), Christine Prestifilippo, Enelin Pruul, Rafael Sastre, Silke Sponheuer (Leitung) und Rafael Tavares (Leitung).

In diesen sieben Jahren sind sechs große Programme (‹Heartbeat›, ‹Leuchtfäden›, ‹Klangzeiten›, ‹Wegspuren›, ‹An die Erde›, ‹Werdewelten›) und fünf kleinere Programme (‹Robert Schumann – Christian Morgenstern›, ‹Achterwind›, ‹Licht ist Liebe›, ‹La Vida›, ‹Garten des Lichts›) entstanden, wobei sich ‹groß› und ‹klein› auf die Besetzung und nicht auf die Länge der Programme bezieht. Zudem wurden drei Eurythmie-Märchen für Kinder entwickelt: ‹Die Bremer Stadtmusikanten›, ‹Schneeweißchen und Rosenrot› und ‹Die weiße Schlange›.

Den größten Teil seiner Aufführungen macht das Ensemble im Goetheanum. Es gibt aber jährlich auch ein bis zwei Tourneen im näheren und weiteren europäischen Raum.

Aufführungen sowie Ein- und Ausklänge

Zur Aufführungstätigkeit im Goetheanum gehören zahlreiche Ein- und Ausklänge mit nur einzelnen, der jeweiligen Veranstaltungsthematik angepassten Stücken oder stillen Bewegungskompositionen, mit denen die verschiedensten Tagungen und Feiern im Haus begleitet werden. Die Grundsteinlegung und die Michael-Imagination sind ein wesentlicher und regelmäßig aufgeführter Bestandteil des Repertoires.

Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit des Goetheanum-Eurythmie-Ensembles ist die Mitwirkung bei den großen Produktionen des Goetheanum wie Johann Wolfgang Goethes ‹Faust 1 & 2›, Rudolf Steiners Mysteriendramen und Richard Wagners ‹Parsifal›. In diesen Produktionen, in denen besonders die dramatische Eurythmie gefragt ist, mal in der Sprache und mal in der Oper, findet eine Zusammenarbeit mit Regisseur/inn/en statt, die aus Schauspiel oder Oper und nicht aus der Eurythmie kommen, was die Perspektiven der Gesichtspunkte für die Gestaltung enorm erweitert.

Da diese ‹drei Großen› das Bühnenleben des Goetheanum maßgeblich in seiner Struktur prägen, kann man sagen, dass sich die Arbeit in zwei Bereiche gliedert:

  • die rein eurythmische Ensembletätigkeit und
  • die Arbeit in den jeweiligen Projektensembles, die für diese Großproduktionen gebildet werden.

Es gibt also einen steten Wechsel von ‹Ballen› (nur Eurythmie-Ensemble) und ‹Lösen› (Erweiterung in die jeweiligen, viel größeren Projektensembles, auch mit anderen Eurythmist/inn/en).

Dieses elastische Wechselspiel zwischen Kontraktion und Expansion ist eine Herausforderung, die wir sehr lieben und die eine wesentliche Signatur unserer Arbeit ist. Auch die künstlerischen Fragestellungen sind dadurch sehr unterschiedlich, etwa der Umgang mit dem Verhältnis der Bewegung zum Raum durch Bühnenbilder, die Beleuchtung und die Art der Kostüme.

Inspirierend und herausfordernd

Da man in den großen Projekten die Mitglieder des Goetheanum-Eurythmie-Ensembles, wenn man sie nicht persönlich kennt, nicht ‹herauslesen› kann, ist es wohl möglich, dass sich der eine oder andere gefragt hat: Was macht eigentlich das Goetheanum-Eurythmie-Ensemble?

2025 haben wir zum Beispiel nach den Premieren der beiden Eurythmie-Programme im Februar (‹La Vida› und ‹Garten des Lichts›) die Wiederaufnahme von ‹Parsifal› gehabt, dann eine intensive Zeit mit der Vorbereitung und den Aufführungen von ‹Faust 1 & 2› und daran anschließend die Vorbereitung und Aufführungen der vier Mysteriendramen von Rudolf Steiner. Dazwischen gab es Eurythmie-Aufführungen im Goetheanum und im Februar und Mai auf Tourneen in Deutschland und der Schweiz.

Direkt erlebbar werden Mitglieder des Goetheanum-Eurythmie-Ensembles in der Gesprächsreihe ‹Eurythmie im Gespräch›, die ungefähr monatlich am Goetheanum stattfindet.

Es ist eine abwechslungsreiche, inspirierende und herausfordernde Komposition von eurythmischen Aktivitäten, die das alltägliche Leben des Goetheanum-Eurythmie-Ensembles prägen und ausmachen.


Für das Goetheanum-Eurythmie-Ensemble: Tanja Masukowitz

Aufführungen 2025 (wenn nicht anders gekennzeichnet: im Goetheanum)
10. bis 12., 18./19., 25./26. Oktober ‹Faust 1 & 2›
9. November Viertes Mysteriendrama von Rudolf Steiner in Mannheim (DE)
26. Dezember ‹Werdewelten›
27. bis 31. Dezember Die vier Mysteriendramen von Rudolf Steiner

Aufführungen 2026 (wenn nicht anders gekennzeichnet im Goetheanum)
6. Februar Eurythmie-Programm in Planung
7. bis 13. Februar Tournee in Planung
20., 22., 29. März ‹Parsifal›
9., 18. April ‹Sprich aus der Zukunft› (Eurythmie-Programm)
8. bis 17. Mai Tournee in Planung
10. bis 12., 17. bis 19., 25. und 26. Juli ‹Faust 1 & 2›

Web Goetheanum-Bühne