Wieder Faust am Goetheanum!

Wieder Faust am Goetheanum!

17 Juni 2025 13 mal gesehen

Am 26. Mai war es so weit: Das Ensemble für den Faust 2025 am Goetheanum kam zum Kick-off, dem feierlichen gemeinsamen Start der Probenzeit, zusammen.


Die Eurythmie hatte zwar schon im Februar eine Probenzeit und auch einzelne Schauspieler und Schauspielerinnen haben schon szenisch geübt, doch ab jetzt gilt: Faust von morgens bis in den Abend, oft in die Nacht in allen Sälen des Goetheanum. 75 Menschen, die auf und hinter der Bühne für das große Werk arbeiten, saßen an Tischen zusammen, dazu einige aus dem Vorstand und Verantwortliche der Anthroposophischen Gesellschaft aus den Ländern, die gerade zu Beratungen zu Besuch waren. Stefan Hasler, Intendant der Bühne, eröffnete die Feier und erinnerte daran, dass für diesen Moment schon Jahre gearbeitet wurde, um das freie Faust-Ensemble zu bilden. Es sei eine so vielfältiges Gemeinschaft, aus allen Himmelsrichtungen und Professionen, und spiegle die Vielfalt, die im Stück selbst liegt: «Mag der Faust am Goetheanum 100 Jahre alt sein, Goethe das Werk vor 200 Jahren abgeschlossen haben: Wir sind ‹jetzt› zusammen und das zählt!» Dann die Ansprache von Andrea Pfaehler.­­ Sich gegenseitig wahrzunehmen, das sei jetzt das Wichtigste, von Technikern und Beleuchterinnen über Eurythmistinnen und Schauspieler zu Kommunikation und Administration. Dann stellte sie alle Mitglieder des Schauspielensembles vor, zuvor Rafael Tavares, verantwortlich für die Regie der Eurythmie. Sie erwähnt auch die Fügungen, die sich ereigneten: Zum Beispiel bei Katharina Schumacher – sie spielt einen der vier Mephistos. Andrea Pfaehler hatte vor zwei Jahren eine Inszenierung ‹Der zerbrochene Krug› am Stadttheater in Hof/Bayern besucht. Dabei hat sie eine Schauspielerin besonders gebannt. Nach dem Spiel kamen sie ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die Spielerin, Katharina Schumacher, schon Tickets in der Tasche hatte, um sich die Mysteriendramen am Goetheanum anzuschauen. Andrea Pfaehler konnte sie fürs Ensemble gewinnen. Wie auch Jeroen Engelsman, der den jungen Faust spielt. Er hat seine Ausbildung an der Accademia Dimitri gemacht und wechselte dann zwischen Film- und Theaterproduktionen und Lehrauftrag für Schauspiel und szenische Kreation an der Hochschule für Musik in Basel. Alle Mitarbeitenden von Faust 2025 kamen so einzeln in den Blick. Dabei wurde erlebbar, dass jeder seine ureigene Geschichte hat und alle diese biografischen Linien zu dem großen Werk Faust jetzt zusammenfließen und so die Inszenierung von 2020 bis 2022 neu fassen und weiterführen.

Diese Nachricht erschien auch in der Wochenschrift ‹Das Goetheanum›.


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Bild Andrea Pfaehler, Rafael Tavares. Foto: Xue Li